Unsere Vorfahren entdeckten schon vor langer Zeit: Bei einem toten Tier ist die Lunge das einzige Organ, das schwimmt. So bedeutete das deutsche Wort „Lunge“ ursprünglich auch „die Leichte“. Die zentrale wie lebenswichtige Funktion der Lunge: der Austausch von Kohlendioxid gegen frischen Sauerstoff.
Atmen ist Muskelarbeit
Unsere paarig aufgebaute Lunge besteht aus einer rechten und linken Lunge, umgangssprachlich auch Lungenflügel genannt. Porös und elastisch verfügt sie über eine große innere Oberfläche, die sich stark ausdehnen und zusammenziehen kann. Da sie keine eigene Muskulatur hat, ist die Atmung aber nicht direkt Leistung der Lunge: Mit jedem Atemzug – bei Erwachsenen 15 bis 18, bei Babys 30 bis 45 pro Minute – zieht sich vielmehr unser Zwerchfell zusammen, woraufhin sich der Brustkorb um einen halben bis dreiviertel Liter vergrößert. Der dadurch entstehende Unterdruck wird durch die in die Lunge einströmende Luft ausgeglichen. Die Luftwege sind wie ein umgekehrter Baum aufgebaut: Vom Luftröhren-Stamm gehen die Bronchien und Bronchiolen ab, die sich immer weiter verzweigen bis zu den ca. 300 Mio. Lungenbläschen (Alveolen). Dort findet der Gasaustausch statt. Denn beim Stoffwechsel entsteht als Abfallprodukt des verbrauchten Sauerstoffs das in höheren Dosen giftige Kohlendioxid (CO₂). CO₂-haltiges Blut wird in der Lunge wieder mit Sauerstoff angereichert, um die Organe damit zu versorgen. Das CO₂ atmen wir aus.
Dreimal tief durchatmen
Bei Angst, Aufregung oder Stress erweitern sich Luftröhre und Bronchien, sodass wir schneller atmen und mehr Sauerstoff für Kampf oder Flucht aufnehmen können. Bei einem Schock verkrampfen die fein verästelten Bronchiolen, wir halten die Luft an, es schnürt uns förmlich die Kehle zu. Bewusstes Atmen ist eine einfache Methode, um uns wieder zu beruhigen. Nicht umsonst sind entspannende Atemübungen so wirkungsvoll.